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Wochenspiegel: LeseWanderTag: Die Anarchotour
Am 15. April 2015 erschien folgender Artikel im Wochenspiegel:
LeseWanderTag: Die Anarchotour
Jetzt anmelden und auf den Spuren Erich Mühsams zur Bakuninhütte mit den Meininger Museen unterwegs sein
MEININGEN Zu den geheimnisumwitterten
Orten in der
Umgebung von Meiningen zählt
die Bakuninhütte auf der Hohen
Maas. Kein Wunder, denn die
Geschichte, die sich um das Gebäude
rankt, war weitestgehend
in Vergessenheit geraten. Sie begann
mit der Gründung einer
hiesigen Ortsgruppe der anarchosyndikalistischen
Gewerkschaft
Freie Arbeiter-Union
Deutschlands (FAUD) im Jahr
1919. Die basisdemokratisch
operierenden Anarchosyndikalisten
zählten damals in Meiningen
etwa dreißig Mitglieder.
1920 erwarben sie auf der Hohen
Maas eine Fläche zur Selbstversorgung
mit Obst, Gemüse und
Kartoffeln. Ab 1925 wurde das
Gelände als Freizeitareal Meininger
Arbeiterfamilien genutzt. In
diesem Zusammenhang kam es
zum Bau einer Unterkunft, die
1928 eingeweiht und 1932 erweitert
worden ist. Namensgeber
war der russische Anarchist
Mihail Bakunin (1814 – 1876).
Bald war die Bakuninhütte überregional
bekannt und diente
auch politischen Veranstaltungen.
Bei solchen Gelegenheiten
war auch der bekannte anarchistische
Schriftsteller und Politiker
Erich Mühsam (1878 – 1934)
hier zu Gast. Dies gab den Anlass,
zum traditionellen Lese-
WanderTag des Meininger Literaturmuseums
den Beziehungen
Mühsams zu dieser Stadt nachzugehen.
Partner ist dabei der
Wanderverein Bakuninhütte,
der sich seit Jahren um dieses
Kulturdenkmal oberhalb Meiningens
kümmert.
Die etwa sechsstündige Rundwanderung
beginnt Samstag, 16.
Mai um 10 Uhr im Schlosshof.
Von dort führt der Weg über die
Stationen Wolfsschlucht, Parkfriedhof
und Donopskuppe zur
Bakuninhütte. Unterwegs wird
Wanderleiter Andreas Seifert
nicht nur mit Erich Mühsam bekannt
machen, sondern auch
über interessante Begebenheiten
im Raum Meiningen zwischen
Kaiserreich und Nazizeit berichten.
Dazu trägt der bekannte Gitarrist
und Sänger Christoph
Holzhöfer aus Berlin Lieder nach
Mühsam-Texten vor. An der Bakuninhütte
erwarten Mitglieder
des Wandervereins die Teilnehmer
zu einer Mittagsrast mit
warmen Speisen und Getränken.
Zudem stehen Führungen durch
die Hütte und das umgebende
Gelände mit Informationen zur
Nutzungsgeschichte des Areals
auf dem Programm. Danach
führt die Anarchotour über Webersbrunnen
und Stiefelsgraben
zurück in die Stadt.
Karten für die Wanderung
können bereits an der Museumskasse
im Schloss Elisabethenburg
erworben werden. Wegen
Vorbereitung des Mittagessens
und Organisation der Hüttenführungen
macht sich zudem
eine persönliche Anmeldung erforderlich.
Diese ist noch möglich bis 12. Mai unter 03693/
881010 bzw. 502848 oder a.seifert [at] meiningermuseen.de